Uraufführung von Vilallongas „Blancanieves” als Live-Film-Konzert

„Frank Strobel, Matador sinfonischer der Filmmusik, und inzwischen nicht nur Synchron-Superstar bei der Begleitung von Stummfilmen, sondern auch von Tonfilmen, denen die Musikspur in einem aufwändigen Verfahren entnommen wurde, auf dass sie neu und live erklingen können (so etwa bei „Iwan Grosny“), sorgt von Anfang an für theatralischen Charakter der Aufführung. Dazu trägt nicht nur bei, dass sich zu Beginn auf der Leinwand als einzige Farbprojektion ein roter Vorhang öffnet, sondern insbesondere bunte Luftballons, die an jedem Pult des bestens disponierten Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin hängen. Auch die Ballons erweisen sich im Laufe des Abends als Klangkörper, da diese aleatorisch zum Platzen gebracht werden, sobald in der Filmhandlung ein Feuerwerk zu erleben ist. Dass das Orchester insgesamt synchroner ist als die vor einem eigenen Bildschirm sitzende Combo, beweist wieder einmal die außergewöhnliche Qualität des Dirigenten.“ Von Peter P. Pachl